Das Wort Encaustic wird bereits seit mehr als zweieinhalb Jahrtausenden verwendet und leitet sich von dem griechischen Wort ’’enkauston’’(eingebrannt) ab, dieses wiederum von ’’enkaio’’ (einbrennen).
Bereits in der Zeit der griechischen Antike und des Pyramidenbaus in Ägypten vor über 2500 Jahren wurde mit heißem Wachs gemalt. Dabei wurde Bienenwachs mit
Farbpigmenten versetzt und mit Hilfe von heißen Malgeräten, teilweise spitz, teilweise rund, auf Holz oder Elfenbeintafeln aufgetragen. Auch wurden Schiffe und Streitwägen encaustisch
bemalt.
Heute noch erhalten sind Mumienporträts, die auf dünne Holztafeln aufgetragen wurden. Sie können im Ägyptischen Museum in Kairo bewundert werden. Ab dem 6. Jh. n. Chr. entstanden encaustische Ikonen. Einige davon befinden sich in Ägypten auf dem Berg Sinai im Katharinenkloster.
Die Encaustic erlebte ihre Blütezeit in der Kunst der griechisch-römischen Antike. In der Vorstellung der Künstler wurden die eigenen materialisierten Gedanken mit Feuer unvergänglich auf der Malfläche eingebrannt.
Sie war in ihrer Handhabung für die damaligen Künstler eine sehr aufwendige Technik, jedoch ermöglichte gerade sie die Blüte der
antiken griechischen Malerei. In der Spätantike wurde sie jedoch von
anderen Maltechniken abgelöst und geriet etwa im 6. Jahrhundert n. Chr. in Vergessenheit.
Erst im 17. Jh. entdeckte man bei Ausgrabungen in Pompeji und Neapel encaustische Wandgemälde. Einige der damaligen französischen und deutschen Künstler beschäftigten
sich dann mit der Rezeptur des sogenannten "punischen Wachses" und fingen an mit heißem Wachs zu malen.
Es entstanden Porträts auf Holzplatten, Deckengemälde und auch auf Leinwand wurde mit dem Wachs gemalt. Deckengemälde wurden zum Beispiel im Schloß Sanssouci oder im Neuen Palais in Potsdam gemalt.
Erst Mitte/Ende des 20. Jh. beschäftigten sich wieder Künstler mit der Encaustic. Die Malinstrumente der Antike wichen modernen, zumeist elektrisch
beheizten Maleisen und die Farben wurden nach dem neusten Stand der Technik entwickelt.